Richtig lüften im Sommer: Vier hilfreiche Tipps, um Schimmelbefall insbesondere im Keller zu vermeiden

Während in der Winterzeit viele Menschen das regelmäßige Lüften vernachlässigen, um den Verlust von Wärme zu vermeiden, wird in den wärmeren Monaten oftmals deutlich zu exzessiv gelüftet. Dabei gelten im Sommer natürlich ganz andere Regeln im Vergleich zur Winterzeit, denn die Innenräume erwärmen sich deutlich schneller als in der schwachen Wintersonne. Insbesondere im Keller entstehen oftmals muffige Gerüche, welche einen drohenden Schimmelbefall ankündigen können. Doch wenn die Sonne über viele Stunden am Tag die Außenluft aufheizt und es von Tag zu Tag heißer wird, ist es nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt zum Lüften zu finden. Wir haben für Sie vier Tipps für korrektes Lüften im Folgenden zusammengestellt.

1. Lüften Sie im Sommer nur nachts oder morgens

Frühaufsteher aufgepasst. Um eintretende warme Luft bestmöglich zu vermeiden, sollten Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus am besten deutlich nach Sonnenuntergang am späten Abend, nachts oder in den frühen Morgenstunden stoßlüften. Als besonders effektive Methode zeigt sich hier das Querlüften. Gemeint ist ein erzeugter Durchzug durch komplett geöffnete Fenster und/oder Türen. Der schnelle Luftwechsel garantiert, dass wirklich frische und kühlende Luft hineinströmt.

2. Treffen Sie Vorkehrungen gegen stickige Räume

Schotten Sie Ihre Räume durch Rollläden oder Jalousien vor Sonnenlicht ab. Schwere Vorhänge und Teppiche wirken wie Wärmespeicher und sollten nach Möglichkeit im Sommer vermieden werden. Schalten Sie zudem nicht benötigte Elektrogeräte aus, da diese während Ihres Betriebs Wärme abgeben und im schlimmsten Fall überhitzen können. Mobile Klimaanlagen zeigen sich als Stromfresser, hier sollten fest eingebaute Geräte oder ein handelsüblicher Ventilator bevorzugt werden.

3. Lüften Sie Ihren Keller richtig

Der Keller stellt im Sommer einen besonderen Problemfall dar. Ein Dauerlüften sollte dabei unter allen Umständen vermieden werden. Die feuchte und aufgewärmte Außenluft dringt beim Dauerlüften in den Kellerbereich ein und trifft auf die kühlen Kellerwände, welche durch anschließendes Kondensieren einen optimalen Nährboden für Schimmel darstellen. Dabei hängt ein einsetzender Schimmelbefall wesentlich von der vorhandenen Luftfeuchtigkeit ab. Diese wird zum einen von der Außenluft, jedoch auch von nasser Wäsche maßgeblich beeinflusst. Bei einer konstanten Luftfeuchtigkeit von über 70% droht dabei ein Schimmelbefall im gesamten Kellerbereich sowie dem im Keller befindlichen Inventar. Daher sollten Sie die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Keller zunächst überprüfen und mit der Außenluft vergleichen. Die Außenluft sollte deutlich trockener und kühler sein, um optimale Voraussetzungen zum Lüften zu gewährleisten. Mindestens fünf Grad Celsius Unterschied gelten hier als ideal – dann kann stoßgelüftet werden, indem Sie Ihre Kellerfenster und Türen für rund 12 bis 15 Minuten vollständig öffnen.

Tipp: An kühleren Tagen bietet es sich an, mehrmals am Tag die Lüftungszyklen zu wiederholen.

4. Einsatz von technischen Hilfsmitteln

Sollten Sie Räume mit erheblicher Luftfeuchtigkeit haben – beispielsweise trocknet hier regelmäßig Wäsche – oder es bestehen lediglich eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten wie etwa in Altbauten, welche anstatt von Fenstern über Gitterroste verfügen, so bietet sich der Einsatz von technischen Hilfsmitteln wie einem hygrostatisch gesteuerten Kondenstrockner an. Dieser entzieht der Raumluft im Bedarfsfall Feuchtigkeit und senkt damit die Luftfeuchtigkeit auf ein gesundes Maß. Zusätzlich sollte bei einer anstehenden Sanierung der Einsatz von luftdichten sowie doppelt verglasten Fenstern in Betracht gezogen werden.

Foto: Unsplash / Photo by Denny Müller

2020-07-16T11:35:39+00:00 16 Juli 2020|