Kunstharze bei der Bodenbeschichtung: Ein Vergleich von Epoxidharz und Polyurethan

Früher wurden Gießharze insbesondere im elektrotechnischen Bereich zur Isolation von Bauteilen verwendet. Die damals noch auf Polyesterharz-Basis basierenden Verbindungen und Isolationen haben heute eine deutliche Weiterentwicklung erfahren. So wird moderner Reaktionsharz wie Epoxidharz oder Polyurethan heute als geruchlose und langlebige Lösung sowohl im Industrie- als auch im privaten Wohn- und Außenbereich eingesetzt. In diesem Blogtext beschäftigen wir uns mit den Eigenschaften sowie dem Einsatzbereich eines Epoxidharzbodens und zeigen einen direkten Vergleich zu Polyurethansystemen.

Die Auswahl des geeigneten Kunstharzbodens

Als Spezialist für Böden werden wir täglich mit den unterschiedlichsten Materialien und Werkstoffen konfrontiert. Entscheidet sich ein Kunde für einen Boden aus Kunstharz, so treten – neben PMMA-Harzen – insbesondere Böden aus Epoxidharz (EP) sowie Polyurethan (PU) in den Mittelpunkt. Dabei stellt jedes Bauvorhaben und jeder spezifische Einsatzbereich ganz individuelle Anforderungen an die Eigenschaften eines Fußbodens.

Generell lässt sich sagen, dass aufgrund seiner sehr guten UV-Beständigkeit und Elastizität Polyurethan insbesondere im Außenbereich eingesetzt wird, während Epoxidharz durch seine Robustheit regelmäßig in Innenbereichen Verwendung findet. Die letztendliche Entscheidung richtet sich jedoch nach den kundenspezifischen Anforderungen und sollte im Einzelfall von einem Fachbetrieb geprüft werden.

Epoxidharz

Was ist Epoxidharz?

Epoxidharz gehört zur Gruppe der Kunstharze und kann in Kombination mit einem Härter zu einem plastischen Kunststoff umgesetzt werden. Im Vergleich zu PU-Harzformstoffen zeichnen sich Epoxidharze durch ihre deutlich besseren mechanischen Eigenschaften aus. So werden sie auch als Faserverbundstoffe in der Raumfahrt, dem Motorsport, dem Yachtbau, als Gieß- und Schaumharz sowie als Bindemittel bei Neubauten, Renovierungen und Instandsetzungsarbeiten eingesetzt. Neben dem klassischen Epoxidharzboden finden die Harze auch als Verbundstoff für Laminate im Bodenbereich Verwendung.

Neben der sehr guten mechanischen Eigenschaft von Epoxidharz zeichnet sich das Werksmaterial durch seine extreme Langlebigkeit aus.

Härtung und Härter

Kunstharze wie Epoxidharz werden fast ausschließlich in Verbindung mit einem Härter eingesetzt. Ein besonderes Augenmerk sollte man dabei auf das korrekte Mischverhältnis legen. Ein fehlerhaftes Mischverhältnis kann zu einer Überhärtung (zu spröde) oder zu einer Unterhärtung (zu weich) des angestrebten Harzformstoffes führen und damit die Langlebigkeit erheblich reduzieren.

Bei der Härtung werden die Warmhärtung und die Kalthärtung unterschieden. Während bei der Kalthärtung die Reaktion zwischen Harz und Härter bereits bei Umgebungstemperatur stattfindet und hier bereits eine vollständige Aushärtung erreicht wird, findet die Warmhärtung bei Temperaturen um 80 Grad Celsius statt. Durch die wärmebedingte kurze Taktzeit wird die Warmhärtung insbesondere unter zeitkritischen Bedingungen im industriellen Bereich eingesetzt.

Epoxidharz kann dabei für eine Vielzahl von Materialien Verwendung finden, sei es Beton, Holz oder auch Metall.

Laminierharze und Gelcoats

Epoxidharz kann via Pinsel oder Gummispachtel als Handlaminat zur Herstellung von Faserverbundstoffen verwendet werden. Die Verstärkungsfasern werden dabei mit Epoxidharz imprägniert, um die Langlebigkeit und Qualität des Bodenmaterials zu erhöhen.

Daneben wird Epoxidharz regelmäßig auch in Form eines Gelcoats eingesetzt. Gelcoats sind Oberflächenharze, welche die Oberflächengüte eines beschichteten Bodentyps sicherstellen sollen. Betrachtungspunkte können hierbei – neben der Porenfreiheit – die allgemeine Kratzfestigkeit und Langlebigkeit sein. Gelcoats werden regelmäßig als oberste Schicht auf ein Bauteil aufgebracht. Eine nachträgliche Gelcoat-Isolierung gestaltet sich gemeinhin als schwieriges Unterfangen, da glatte Oberflächen aufgrund ihrer hohen Viskosität meistens eine aufwändige manuelle Vorbehandlung bedürfen.

Der Epoxidharzboden

Der Epoxidharzboden zeichnet sich als ein sehr stabiler, qualitativ hochwertiger Fußboden aus, der mit einer Schichtdicke von nur wenigen Millimeter sehr dünn ist. Die Bodenbeschichtung erfolgt über Epoxidharz oder eine Epoxidharzfarbe und kann sowohl innerhalb des Wohnbereichs als auch im Keller, der Werkstatt oder der Garage eine gute Lösung sein.

Eigenschaften eines Epoxidharzbodens

  • Äußerst stabil und langlebig
  • Sehr hohe mechanische Belastbarkeit, bis zu 80N / mm2
  • Abriebfest, staub- und nahezu verschleißfrei
  • Unterschiedliche Rutschhemmklassen realisierbar
  • Keine Fugen
  • Sehr gute Haftungseigenschaften
  • Chemie-beständig
  • Wasserdicht und öl-resistent
  • Schnelle Aushärtung nach Verlegung
  • Lösemittelfrei

Einsatzbereiche eines Epoxidharzbodens

  • Keller und Garagen
  • Wohnbereiche
  • Werkstatt
  • Industrieanlagen, Hallen und Handelsräume
  • Parkhäuser und Gewerbeflächen mit hohem Anspruch an mechanische Belastungen

Polyurethanböden

Was ist Polyurethan?

Polyurethan wird durch eine chemische Reaktion von Polyisocyanaten und Polyolen auf der Basis von Rohöl hergestellt. Polyurethane finden bei der Herstellung von verschiedenen Bodenmaterialien Verwendung, wie Beschichtungen, Dämmstoffen, Kleber oder sonstigen Verbundmaterialien.

Der Polyurethanboden

Polyurethanböden sind im ausgehärteten Zustand elastisch und können somit auch bei schwankenden Temperaturen im Außenbereich bestens eingesetzt werden. Sie eigenen sich für Bereiche mittelschwerer mechanischer Belastung wie Eingangsbereichen, sowie Standorten mit regelmäßigem Publikumsverkehr. Durch ihre geschlossene Molekühlstruktur kann eine schnelle und einfache Reinigung gewährleistet werden.

Eigenschaften eines Polyethanbodens

  • Großer ästhetischer Gestaltungsspielraum
  • Mittlere mechanische Belastung
  • Unterschiedliche Rutschhemmklassen realisierbar
  • Flexibel und elastisch
  • Hemmung von Trittschall
  • UV-beständig (mit Versiegelung)
  • Lösemittelfrei

Einsatzgebiete eines Polyethanbodens

  • Terrassen und Balkone
  • Eingangs- und Außenbereiche
  • Bereiche mit hohem Publikumsverkehr
  • Flure und Durchgangsbereiche
  • Krankenhäuser
  • Schulen und Kindergärten
  • Ladenpassagen

Sollten Sie sich für einen modernen und pflegeleichten Kunststoffboden entscheiden, stehen wir Ihnen gerne als Solinger Fachbetrieb zur Verfügung. Wir bieten maßgeschneiderten Lösungen und Beschichtungen im Bereich Kunststofftechnik für Ihren Innen- sowie Außenbereich, sei es auf Balkonen und Terrassen, Treppen, in Garagen und Kellern aber auch als gewerbliche Lösungen für Ihre Firma, Industrie- und Lagerhalle oder im Büro.

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2019-10-25T14:49:53+00:00 25 Oktober 2019|